2. April 2024

Am gut besuchen Anlass "Rezepte für ein erfolgreiches Start-Up" gab Unternehmer und Investor Alexander Fries am Gründonnerstag, 28. März 2024, in der Aula der Schweizerischen Alpinen Mittelschule Davos (SAMD) einen spannenden Einblick in die sehr dynamische Start-Up-Szene im Silicon Valley. Fries, der die Mittelschule an der SAMD besucht hatte und später nach Kalifornien ins Silicon Valley ausgewandert war, weiss, worauf Investoren bei Start-Ups achten und konnte so einige Tipps vermitteln.

Laut Alexander Fries sind Start-Ups dann erfolgreich, wenn ein gutes Team mit Herzblut und Leidenschaft, Tempo und Flexibilität gemeinsame Ziele verfolgten, von welchen sie 200 % überzeugt seien. Hohe Risikobereitschaft gehöre dazu, und Rückschläge ebenso: mit 30 bis 40 Investorengesprächen und entsprechend vielen Absagen sei auch mit einem Top-Konzept zu rechnen, bis einmal eine Zusage vorläge. Persönlich habe er auch erlebt, dass heute höchst erfolgreiche Unternehmen einst eine Absage von Investoren bekommen hätten. Gerade Schweizer Start-Ups rät Fries, ihre oft perfekten Ideen besser zu vermarkten; als Investor erhalte er täglich rund 30 Dossiers, darunter seien zehn taugliche – da gelte es, diese Idee auch sehr gut zu verkaufen und hartnäckig dran zu bleiben. Ein Start-Up zu lancieren, sei ein Marathon, kein Sprint.

In der anschliessenden Gesprächsrunde unter der Leitung von Regionalentwicklerin Valérie Favre Accola kam der Davoser Start-Up-Unternehmer Pascal Kaufmann (Lab42, Alpine AI) zu Wort. Seine Vision: die Schweiz müsse im Bereich Künstlichen Intelligenz international mithalten, ja die Nummer Eins sein. Das bedeute aber für ihn und sein Team auch lange Arbeitstage oder eben -nächte. Für Davos als Standort hat sich Kaufmann wegen des Innovationsnetzwerks mit einer hoher Dichte von Forschungsinstituten und Entwicklungslabors entschieden. Dazu komme die starke Marke Davos mit einem nationalen und internationalen Netzwerk, und nicht zuletzt auch Davos als Standort mit einem unglaublichen Erholungsraum. Gerade letzteres sei nicht zu unterschätzen: internationalen Spitzenleuten könne eine Stadt wie Zürich kaum etwas Neues bieten. Die Natur und Sportmöglichkeiten wie in Davos seien hingegen sehr attraktiv, zumal die junge Generation auch vermehrt auf eine gute Work-Life-Balance achte.

Pascal Kaufmann und Alexander Fries hatten zum Abschluss drei Wünsche frei an Start-Ups, Investoren und Politik. Mehr Risikobereitschaft ist für beide wichtig, aber auch, dass globale Talente einfacher zu Aufenthaltsbewilligungen in der Schweiz kommen. Dazu gehöre auch, dass AbsolventInnen zum Beispiel einer ETHZ oder EPFL nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums erwerbsbedingt in der Schweiz bleiben könnten.

Die Präsentation von Alexander Fries kann bei der Regionalentwicklung Prättigau/Davos per Mail angefordert werden: valerie.favre@praettigau-davos.ch

Alexander Fries leitet das neue Innovationszentrum InnoCube Switzerland in Chur und ermöglicht Start-Ups ein entsprechendes mehrmonatiges Programm.

Pascal Kaufmann ist Gründer des in Davos domizilierten Lab42, einem Labor für Künstliche Intelligenz und dem Start-Up AlpineAI.

 

Bild mit P. Wilhelm, P. Kaufmann, A. Fries und V. Favre Accola.
Der Davoser Landammann Philipp Wilhelm, Pascal Kaufmann, Alexander Fries und Regionalentwicklerin Valérie Favre Accola am Start-Up-Anlass in Davos.